Das Krähennest
Beschreibung
Beschreibung
Eigentlich ist Kunstgeschichte das Spezialgebiet der französischen Dozentin Madeleine de la Tour, doch mitten im Zweiten Weltkrieg nimmt sie eine Stelle als Sprachlehrerin in einem englischen Internat an. Die Schule wurde vor den deutschen Bombardements aufs Land evakuiert und wird vom liberalen Direktor Leontes unkonventionell geleitet. Madeleine versucht sich einzugewöhnen, mit dem Herzen bleibt sie aber ihrem alten Leben verbunden: mit dem von den Nazis besetzten Paris und ihrem ehemaligen Geliebten Ernest, einem prominenten Schriftsteller, der mittlerweile mit den Nationalsozialisten kollaboriert. Madeleine hadert, ob sie nicht doch hätte bleiben müssen, um gegen das Regime zu kämpfen. Andere Freunde geben in der Schweiz eine Emigrantenzeitschrift heraus und sind nicht weniger irritiert über Ernests politische Kehrtwendung. Doch auch im »Krähennest« überschlagen sich die Ereignisse zusehends …
Details und Inhalte
Druckausgabe
E-Book
Autor

Martina Wied
Herausgeberin
Pressestimmen
»Auf literarisch höchst geschickte Weise verwebt Martina Wied die kleinen privaten mit den großen politischen Katastrophen.«
– Karl-Markus Gauß
»Eines der wenigen Bücher, die Themen wie Faschismus, Ideologiegläubigkeit und Exil so differenziert umkreisen. … Das Buch stellt wesentliche Fragen: Was ist der richtige Weg, wenn eine Gesellschaft in die Fänge zerstörerischer, menschenverachtender Ideologien gerät? Soll man ausharren oder fliehen, soll man sich vor Ort gegen den Terror wehren oder ihn von außen, fern der Heimat also, bekämpfen?«
– Susanne Schaber, Ö1/Ex libri
»Wied gelingt es dank einer Methode, die das lineare Erzählen aufgibt zugunsten einer Form, die der Vielfalt der Gesellschaft gerecht zu werden versucht, ein Zeitpanorama zu schaffen, in dem die Widersprüche der Zeit aufgehoben sind. Eine dringend notwendige Entdeckung.«
– Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
»Viele der gestellten politischen und philosophischen Fragen darin sind auch heute noch aktuell.«
– Doris Hermanns, Buchreport
»Es ist ein Buch des Zweifelns. Als Paris von den Deutschen besetzt wurde – hätte die Kunsthistorikerin Madeleine damals bleiben und von innen Widerstand leisten sollen? Wie verhält man sich denn ›korrekt‹, wenn eine Diktatur entsteht?«
– Peter Pisa, Kurier
Evelyne Polt-Heinzl über österreichische Exilliteratur und die drei bedeutenden Exilromane »Die dunklen Jahre« von Friederike Manner, »Perlen und schwarze Tränen« von Hans Flesch-Brunningen und »Das Krähennest« von Martina Wied.
– Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer, Ö1/Leporello
»Martina Wied beschreibt in diesem Roman eine Geschichte voller Spannung und die Ereignisse, welche sich weltweit abspielen und sich im Kleinen auch im Internat widerspiegeln.«
– Luzia Neufang, Weiberdiwan
»Wie von ihr bekannt, arbeitet sie mit sinnigen und sorgfältigen Dialogen und tariert sehr detailliert kleinste zwischenmenschliche Irrungen aus. Was aber hier besonders gut gelingt, ist das Spiel mit der Distanz. Das Internat ist gut gesichert und läuft relativ problemlos – zumindest was den Betrieb angeht – vor sich hin, aber trotzdem gelingt es dem Krieg, seine Arme auch hierhin auszubreiten. Wieds Exilerfahrungen verweisen damit auf einen oftmals unterschätzten Aspekt des Exils: Das Leben ist zwar relativ sicher und weit vom Krieg entfernt, die darauf fussende Wurzellosigkeit und der Verlust des Heimatgefühls sind aber umso präsenter.«
– Nick Lüthi, Der Hotlistblog
»… einer der großen österreichischen Exilromane. 1951 veröffentlicht, spielt er in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und berichtet von Kollaboration, Widerstand, Verrat und über die Not und Einsamkeit im Exil.«
– Wiener Bücherschmaus
»Trotz des scheinbar heiteren Ton nicht ganz einfach zu lesen, setzt sich Martina Wied intensiv mit Themen wie Jugendpsychologie, Entfremdung, Fragen des Widerstands gegen den Faschismus auseinander.«
– Jenny Legenstein, Augustin