Der Werbeslogan »Kriege gehören ins Museum« klingt zwar gut, wurde aber am HGM fatalerweise bitterernst genommen: das Museum als Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln gewissermaßen. Waffen und Kriegsgerät, Uniformen und Orden wurden einfach ins Museum gestellt, als ob sich die Sache damit erledigt habe. Man setzt ganz auf die unreflektierte Faszination – oder: den weit verbreiteten Fetisch – für Uniformen, Orden und Waffen, ohne diese in der Präsentation zu brechen und zu hinterfragen. Die Bewerbung auf der Website des Bundesheeres, ein Besuch des HGM sei »für die ganze Familie ein Erlebnis«, deutet nicht unbedingt darauf hin, dass man sich als ein Lern- und Diskussionsort versteht, eher wohl als ein unkomplizierter Erlebnispark. (Dirk Rupnow)
Kriege gehören ins Museum! Aber wie? | Leseprobe
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