Bücher sind alle Jahre wieder ein beliebtes Weihnachtsgeschenk und auch treue Begleiter für den Rest des Winters. Wir haben ein paar Ideen gesammelt und empfehlen euch ausgewählte Bücher für typische Lesecharaktere.
Für Wiener*innen und Wien-Fans
Ilsa Barea: Wien. Legende und Wirklichkeit
Anfang November wurde für sie eine Gedenktafel in der Bernhardtstalgasse im 10. Bezirk enthüllt: Ilsa Barea war nicht nur eine großartige Schriftstellerin, sondern auch eine mutige Kämpferin für die Demokratie. Damit gibt es in ihrem geliebten Wien nun endlich einen Platz, der an diese große Persönlichkeit erinnert.
Umgekehrt hat Ilsa Barea aber auch Wien ein Denkmal in Form einer großen Kultur- und Stadtgeschichte gesetzt. Liebevoll, aber auch kritisch schreibt sie in Wien. Legende und Wirklichkeit über die großen und kleinen Momente der lebenswertesten Stadt der Welt, über den Glanz und Verfall der Epochen und immer wieder über die Menschen, die Wien so einmalig gemacht haben.
Wie ein goldener Schlüssel zur Stadt.
– Johannes Kößler, ORF 2
Für Geschichtsbewusste
Andreas Pavlic: Die Erinnerten
An der Seite von Annemarie und Johann tauchen wir in den Moment der Geschichte ein, mit all den Ungewissheiten, politischen Umstürzen und Entscheidungen, die die beiden erleben.
Andreas Pavlic zeichnet ein genaues Bild Innsbrucks und seiner Bewohner*innen in den 30er und 40er Jahren und liefert auch einige gelungene Portraits prominenter Nazis.
– Florian Lechner, Tyrolia Innsbruck
Elena Messner & Peter Pirker (Hg.): Kriege gehören ins Museum! Aber wie?
Gemeinsam mit Mitstreiter*innen fordern Elena Messner und Peter Pirker einen kritischen Blick auf die Führung des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums.
Was man derzeit erlebt, wenn man das Heeresgeschichtliche Museum besucht? Den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben sei, und den Geist einer kaiserlichen Armee, resümiert der Historiker Peter Melichar. Was der nun erschienene Band schafft: Man möchte hin und sich dieses Haus einmal ansehen und sich selbst einen Eindruck verschaffen. Mehr Empfehlung geht eigentlich schon nicht.
– Alexia Weiss, Wina
Für Cineast*innen
Nach seinem preisgekrönten Buch Die Schrift führt uns Simon Sailer in seiner neuen Erzählung in den Mikrokosmos Antiquitätenladen ein. Auch hier geht vieles nicht mit rechten Dingen zu. Doch die Frage, warum das geheimnisvolle Salzfass in seinem Laden ein wucherndes Geflecht enthält, das sein ganzes Leben durcheinanderwirbelt, stellt sich der Altkunsthändler Maurice bald nicht mehr – er will es einfach nur loswerden!Kunstvoll in Szene gesetzt von Jorghi Polls begleitenden Illustrationen.
Dass der Wiener Autor soeben mit dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet worden ist, leuchtet unmittelbar ein. Er ist ein Romantiker, der manchmal wie aus unserer Zeit gefallen scheint, um sich dann doch in der Gegenwart zu fangen.
– Anton Thuswaldner, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Geheimtipp: Wer die zwei ersten Bände so verschlungen hat wie wir, darf sich bereits auf unser Frühjahrsprogramm 2022 freuen. Mit Der Schrank wird Simon Sailer seine Trilogie vervollständigen.
Für Literaturliebhaber*innen
Früher war Lambert ein Virtuose auf dem Gebiet des professionellen Geräuschemachens, bekannt u. a. für seine Inszenierung von Schritten der verschiedensten Spielarten. Dann tritt das für ihn Undenkbare ein: Sein Gehör lässt ihn im Stich!
Und schließlich ist der Charme von Millesis Prosa den kunstvollen Satzgirlanden geschuldet, die allerdings immer klar verständlich sind. Das soll ihm einmal wer nachmachen!
– Jury, Ö1 Buch des Monats