Am 23. Juni 1892 wurde Bibiana Amon in Linz geboren. Einen Einblick in das Leben der imposanten Schriftstellerin gibt uns Walter Schübler in seinem Buch »Bibiana Amon. Eine Spurensuche«. Dass wir heute ihren Geburtstag kennen, haben wir seiner leidenschaftlichen Recherche und einem Brief aus dem Nachlass Anton Kuhs zu verdanken.
Am 23. Juni 1919 zählte Bibiana Amon ihrem damaligen Verlobten Anton Kuh in einem Brief alle Geschenke auf, die sie zu ihrem 27. Geburtstag erhalten hat. Eine Liste, die auch unser Herz höher schlagen lässt:
»Höre!: Von dem Schwager des Paul Munk die 10 Bände Miguel de Cervantes. Ausgabe 1830 mit herrlichen Kupferstichen« – mit Bleistift ergänzt: »durch List erpreßt!!!!«. Fritz Lampl hat ihr Wielands »Die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva«, Ausgabe 1811, geschenkt, Albert Ehrenstein ein Exemplar seines »Tubutsch«. Ernst Polak hat sich mit Baudelaires »Tagebüchern« eingestellt, Béla Laszky mit einer »wunderschönen Ausgabe« der »Arien und Bänkel aus Altwien« von Oskar Wiener. Hamsun lag ebenso auf dem Gabentisch wie Julius von der Traun. »Jetzt bekomme ich noch von folgenden Leuten Bücher: Lisl Beer, Franz Nowak, Lauer, Erich Zirner, Erich Mitscha, Werfel, Schrecker, Ernst Weiß und vielleicht noch einiges« – mit Bleistift ergänzt: »auch erpreßt«. »Habe wirklich eine so schöne große Freude, kannst mir’s glauben. Gelt, daß ist schon sehr schön. Natürlich sind alle wunderbar gebunden, einige in Leder, bis auf die alten Ausgaben.« (aus: Bibiana Amon an Anton Kuh, Wien, 23. 6. 1919, Nachlass Anton Kuh, ÖLA 227/04.)
Walter Schüblers spannendes Making-of, seine vielen »leeren Kilometer« und die Erfolgserlebnisse während seiner Nachforschung könnt ihr in »Bibiana Amon. Eine Spurensuche« nachlesen.