Neue Bücher in der Edition Atelier
Ein Blick in unser bevorstehendes Programm 2022 weckt Frühlingsgefühle. Die neuen Bücher werden vergnüglich und literarisch zugleich.
Andreas Jungwirth hat uns bereits mit seinen vielen ausgezeichneten Hörspielen von seinem erzählerischen Talent überzeugt. Seit wir 2019 sein Buch Wir haben keinen Kontakt mehr auflegen durften, hoffen wir gespannt auf neuen Lesestoff des vielseitigen Künstlers. Umso mehr freuen wir uns, dass Andreas Jungwirth 2022 seinen ersten Roman veröffentlichen wird. Im Atlas führt uns zielsicher auf abseitige, unbetretene Pfade – zu einer Beziehung, zur Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit und schließlich über die Grenzen des Erwartbaren. Wer einen ersten Eindruck vom Roman bekommen möchte, kann sich Andreas Jungwirths Hörspiel Peace anhören, in dem er Davids Reise in ersten Zügen entwirft.
Den Weg vom Theater zur Literatur fand auch unsere Autorin Ursula Knoll. In ihrem Debütroman Lektionen in dunkler Materie zeigt die ausgebildete Dramatikerin wie wir mit der Erde, dem ewig ungerechten Geschlechterverhältnis und schließlich mit uns selbst umgehen. Denn wenn Menschen scheinbar aus dem Nichts ausflippen, steckt manchmal ganz schön viel dahinter. Im Roman werden allen Figuren Steine in den Weg gelegt, die sie manchmal nur mit Gebrüll aus dem Weg sprengen können.
Immer schon der Literatur verschrieben hat sich der Biograf und Publizist Walter Schübler. In Bibiana Amon. Eine Spurensuche stellt er uns eine imponierende Frau aus den Wiener Literatencafés und Berliner Künstlerkreisen der 1910er- und 1920er-Jahre vor. Sie war mit Anton Kuh verlobt, hat in Venedig Peter Altenberg genervt, war in Berlin Schauspielerin und hat 1939 in Paris ihren erfolgreichen Roman Barrières veröffentlicht. Daneben war sie gelegentlich selbst Romanfigur, etwa bei Franz Werfel, und stand Modell für Egon Schiele: Die 1892 geborene Bibiana Amon hatte ein aufregendes Leben, und doch ist sie heute nahezu unbekannt. Walter Schübler nimmt uns mit auf eine leidenschaftliche Spurensuche nach den wenigen Zeugnissen, die von ihr geblieben sind – durch Archive, aber vor allem durch Barrières.
Simon Sailer vervollständigt mit einer hochkomischen, sozialkritischen Erzählung seine Schauergeschichten-Trilogie. Nach Die Schrift und Das Salzfass führt uns Der Schrank erneut an die Grenzen des Möglichen und darüber hinaus. Simon Sailer stellt die Möbelpackerin Lena dabei vor die unlösbare Aufgabe, einen sperrigen Kleiderschrank zu transportieren. Zeitdruck, prekäre Arbeitsbedingungen und faule Kollegen ist Lena in ihrem Job gewöhnt, doch diesmal ist da noch was anderes … Die begleitenden Illustrationen von Jorghi Poll erweitern die Lektüre wieder um ein bildreiches Erlebnis.
Sobald die warme Zeit dann endlich wieder zurück ist, nimmt uns Teresa Kirchengast in ihrem neuen Sommerbuch Das Glück im Großen und Ganzen auf den Balkon dreier Freundinnen mit und bespricht mit gewohnter Leichtigkeit Themen, die uns alle angehen: Gleichberechtigung in einer männerdominierten Welt, soziale und gesellschaftliche Unterschiede, Freundschaft, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Im neuen Jahr jährt sich allerdings auch ein trauriges Ereignis. 1942 wurde Else Feldmann ins Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet. Zum Gedenktag am 17. Juni 2022 sind ihre von der Kritik gelobten Sozialreportagen aus der Zwischenkriegszeit, versammelt unter dem Titel Flüchtiges Glück, endlich wieder lieferbar.
Nach vielen Arbeitsstunden, die unsere Autor*innen und Lektor*innen in die Bücher gesteckt haben, sind wir beim Anblick der Ergebnisse nun mehr als zufrieden und können das Frühjahr kaum erwarten.
Mehr Infos zu den einzelnen Büchern gibt’s auf der Website und in der Programmvorschau.