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Die fatalen Frauen: Milady de Winter

20. April 2016Edition Atelier

Was wäre die Welt ohne Schurken? Sherlock Holmes ohne Moriarty, Paris ohne Fantômas oder gar das Monster ohne Frankenstein? Im Herrn der Ringe würde vermutlich ununterbrochen gepicknickt, Alice würde den lieben langen Tag nur durchs Wunderland hopsen und Hannibal Lecter an Sojawürstchen knabbern. (Martin Thomas Pesl: Das Buch der Schurken. Die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur)

Autor: Alexandre Dumas d.Ä.
Titel: Die drei Musketiere
(aus dem Französischen von August Zoller)
Originalfassung: 1844

»Ihr seid ein auf die Erde geschickter Teufel«, sagte Athos, »Eure Macht ist groß, ich weiß es, aber Ihr wißt auch, daß die Menschen oft mit Gottes Hülfe die furchtbarsten Teufel besiegt haben. Ihr habt Euch schon einmal auf meinem Wege gezeigt, ich glaubte Euch niedergeschmettert zu haben, aber wenn mich nicht Alles trügt, hat Euch die Hölle wiedererweckt.«

Ihre Augen können Blitze schleudern. Klingt brandheiß – im Sinne von gefährlich, aber eben auch im Sinne von sexy.
Die Verführungskunst dieser Schurkin macht auch vor Geistlichen nicht halt: Als sie mal Nonne war, brannte sie mit dem Konventpriester durch. Doch bleibt sie bei aller Hitzeproduktion selbst eiskalt: Liebe ist bei ihr mit Gier gleichgesetzt, der Glanz in ihren Augen spiegelt ausschließlich das Glitzern von Gold und Diamanten wider.
Unwiderstehlich, erbarmungslos und ohne Reue – diese Femme fatale ist eine Erfindung von Alexandre Dumas dem Älteren, und sie nennt sich Anne de Breuil oder Lady Clarick, war aber mal die Comtesse de la Fère und ist jetzt die Milady des Lord de Winter, dessen Bruder sie geheiratet und in weiterer Folge (vermutlich) ermordert hat.
Zwar hat sie ihm einen Erben geboren (dem in der Fortsetzung der drei Musketiere die Schurkenrolle zukommt), scharwenzelt nun aber beflissen um Kardinäle, Grafen und andere Intriganten herum.
Mit ihren zarten 22 hat die Frau eine beeindruckende Karriere hingelegt; diese umfasst auch einen Gefängnisaufenthalt, im Zuge dessen sie mit einem entehrenden Brandmal auf der Schulter versehen wurde. Sie verbarg das Mal – wohl unter dem Vorwand der Keuschheit – ihrem späteren Ehemann, dem Comte de la Fère. Als er es doch entdeckte, hängte er sie auf, rannte davon und nahm den Namen Athos an, unter dem er fürderhin als Musketier dem französischen König dienen wollte. Jedoch hielt der Lady hübscher Hals dem Stricke stand, und die beiden wandelten in dem Glauben auf Erden, ihr jeweiliger Partner sei tot.
Als Athos seine Verflossene wiedersieht und erwischt, überlässt er sie daher wohlweislich der Justiz, anstatt wieder selbst Hand anzulegen. Diesmal rollt der Kopf, das ist sicherer, schließlich haben die Franzosen die Guillotine erfunden.
Attentate auf hohe Würdenträger bietet Milady de Winter im Tausch gegen die Beseitigung ihrer eigenen Feinde an; ist sie eingesperrt, flirtet sie sich in Freiheit. Das gelingt nur aufgrund der selbstverständlichsten Waffe, die unsere Fantasie in Bewegung versetzt: Schönheit. Doch Milady ist nur schön, solange sie erfolgreich ist. Wähnt sie einen ihrer teuflischen Pläne durchkreuzt, hält sofort Hässlichkeit in ihrem blond gerahmten Antlitz Einzug.

Decknamen: Anne de Breuil, Comtesse de la Fère, Lady Clarick
Herkunft: Frankreich
Beruf: Spionin
Besonderes Kennzeichen: Brandmal
Waffe: Verführung
Sexappeal: ♦♦♦♦◊
Filmdarstellerinnen: Faye Dunaway, Milla Jovovich, Emmanuelle Béart

Martin Thomas Pesl lebt als Übersetzer, Autor, Lektor und Sprecher in Wien. Als Journalist schreibt er u.a. für die Stadtzeitung Falter.

Martin Thomas Pesl
Das Buch der Schurken

erscheint am 20. März 2016
mit Illustrationen von Kristof Kepler
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Kategorie: Die Schurken-Kolumne
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