Komme immer wieder hierauf zurück, renne immer wieder hiergegen an: Schreibe nicht über Gewalt abstrakt, schreibe über Gewalt konkret. Schreibe über Faust auf Schläfe, schreibe über Fuß auf Handgelenk, schreibe über Knöchel gegen Augenhöhle, schreibe über Knie auf Hals. Schreiben …
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Rosa gegen die Verschwendung der Welt | Leseprobe
Rosa befeuerte ihren Tischherd und stellte Wasser im großen Emailtopf auf. Nachdem sie Birnen und Äpfel geschält und zugestellt hatte, rührte sie Haferflocken an. Langsam verbreitete sich dampfende Wärme in der Küche. Sie leerte den brodelnden Inhalt des Wassertopfs in …
Mehr: Rosa gegen die Verschwendung der Welt | LeseprobeMaskerade | Leseprobe
Das Zimmer war schon warm. Es war zehn Uhr früh und Rom im Juni. Rosika stand vor einem der vier Spiegel und legte etwas Rouge auf. Ich kehrte ihr den Rücken und rasierte mich. Das Zimmer war mittelgroß. Die Tür …
Mehr: Maskerade | LeseprobeSchmerzambulanz | Leseprobe
»Judit fühlte sich bewegungsunfähig, und in dieser Bewegungsunfähigkeit überprüfte sie sich, spürte ihrem Körper von oben bis unten nach, registrierte jede Unruhe, nahm alles an sich selbst als Anhaltspunkt wahr: das Festklammern am Telefon, das leichte Zittern der Lippen, der …
Mehr: Schmerzambulanz | Leseprobe»Kleine Hölle« oder Weihnachten einmal anders
In ihrem Erzählband Sobald ich »ich« sage, ist mir nicht mehr zu trauen begibt sich Simone Schönett auf Berg- und Talfahrt in die menschliche Psyche. Ein Auszug aus ihrem Text »Kleine Hölle«, in dem sie uns souverän und mit beißendem …
Mehr: »Kleine Hölle« oder Weihnachten einmal andersGiraffen | Leseprobe
500 Jahre vor Freud wurde schon Oneirologie, die Ausdeutung von Träumen – das griechische oneiros bedeutet: Traum –, praktiziert, jenseits von Eros und Thanatos. Dafür mit Giraffe. Dem kairuanischen Gelehrten Muhammad ibn Musa al-Damiri (1341–1405) und seinem Werk »Hayât-alhaiwân«, »Das …
Mehr: Giraffen | LeseprobeDer Junge Mann und das Meer | Leseprobe
»Beim Fischerhafen angekommen, bleibt dem jungen Mann nichts anderes übrig, als sein Auto auf einem der laut Bodenmarkierungen Anrainern vorbehaltenen Parkplätze abzustellen. Einige Kleinlaster blockieren die Zufahrt zu dem für Besucher vorgesehenen Bereich. Weshalb, wird dem jungen Mann erst klar, …
Mehr: Der Junge Mann und das Meer | LeseprobeDie Unpolitischen | Leseprobe
Auf der vierten Galerie. Das ist einer der schönsten Plätze Österreichs, die vierte Galerie der Wiener Staatsoper. Wann werden wir wieder hier sitzen? Ist es heute zum letzten Mal? Wer weiß … Ich habe Anna neben mir. Ende des ersten Aktes. …
Mehr: Die Unpolitischen | LeseprobeSobald ich »ich« sage, ist mir nicht mehr zu trauen | Leseprobe
Arbeitsstriche In einem halbleeren Zimmer, in einem – wie war es weitergegangen? In einem ganz vollen Raum? Diesen Song, wann hatte sie ihn zum letzten Mal gehört? Sie wusste es nicht mehr, befand sich aber in einem halbleeren Zimmer, saß …
Mehr: Sobald ich »ich« sage, ist mir nicht mehr zu trauen | LeseprobeDer Landvermesser | Leseprobe
Die Hitze war ein riesiger drückender Körper. Müller legte Mantel und Sakko über seinen Rucksack, krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch und atmete schnell und flach. Er stand neben der Turbine, oben auf der mobilen Gangway. Sofort hatte er angefangen …
Mehr: Der Landvermesser | LeseprobeEroberung des Elfenbeinturms | Leseprobe
»Kultureinrichtungen als moralische Anstalten einer wehrhaften Demokratie haben ausgedient. In ihnen gedeihen Machtmissbrauch, Macho-Kult und Gutsherrendenken. Sie dienen dem Amüsierbedürfnis der Eliten und den kommerziellen Interessen des Tourismus und verbraten unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit Millionen abseits funktionierender Kontrollmechanismen. Dabei …
Mehr: Eroberung des Elfenbeinturms | LeseprobeDas Glück im Großen und Ganzen | Leseprobe
»Obacht!«, rief Molly laut, als sie in Maries Zimmer stürmte und sich in deren Bett fallen ließ, wo Marie sich stöhnend umdrehte und versuchte, Molly zu ignorieren. Diese zog Marie die Decke vom Kopf und beschwerte sich: »Du hast die …
Mehr: Das Glück im Großen und Ganzen | LeseprobeWelttag der Poesie
Walter Buchebner: du hast so etwas gewisses wien du hast so etwas gewisses wien das mich reizt das mir alpdruck macht die ganze nacht wenn ich dich seh auf schwarzroten pneus im konjunkturgehäuse wenn du angibst in speck und weißer …
Mehr: Welttag der PoesieDer Schrank | Leseprobe
Von der Straße aus war das Haus kaum zu erkennen. Ein Turm ragte hinter einer Tanne hervor; den Rest des Hauses verdeckte die Hecke, die den gesamten gusseisernen Zaun bewuchs. Lena blickte sich nach einer Zufahrtsmöglichkeit um, aber es gab …
Mehr: Der Schrank | LeseprobeBibiana Amon. Eine Spurensuche | Leseprobe
»Liliana Amon? – Wenn überhaupt, ist sie unter ihrem Spitznamen Bibiana noch als Trabant Wiener Literatenzirkel kurz vor und nach dem Ersten Weltkrieg geläufig. Oder allenfalls als Vorbild für literarische Figuren noch vage erinnerlich. Sie stand, unverkennbar, der ›Bibi‹ Modell, …
Mehr: Bibiana Amon. Eine Spurensuche | LeseprobeIm Atlas | Leseprobe
»David öffnete als Erster die Tür, Wind blies ihm durch die Haare, strich kühl über seine Haut. Sie waren hier hoch oben, auf zweitausend Metern Höhe. Er sah sich um. Die Fahrer standen bei den Autos im Schatten des Felsen …
Mehr: Im Atlas | LeseprobeLektionen in Dunkler Materie | Leseprobe
»Wir bleiben«, sagt die Mama. »Das geht nicht«, sagt die Fatima. »Natürlich geht das«, erwidert die Mama. »Bitte kommen Sie jetzt endlich«, wiederholt Fatima. »Das ist nichts Persönliches«, beruhigt die Mama. »Schließen Sie ruhig ab.« »Das kann ich nicht«, sagt …
Mehr: Lektionen in Dunkler Materie | LeseprobeDie Erinnerten | Leseprobe
Es war natürlich nicht Liebe auf den ersten Blick, aber dieser Zusammenstoß beeindruckte beide. Annemarie war zuerst recht verärgert, als dieser junge, keuchende und schwitzende Mann an ihr klebte, und Johann war es zunächst unangenehm, von einer Frau so abgebremst …
Mehr: Die Erinnerten | LeseprobeWien | Leseprobe
Von Beethoven bis Sigmund Freud gab es viele, die gegen die selbstgefällige Lethargie von allzu vielen Wienern rebellierten. Aber selbst die Rebellen kapitulierten vor dem Wienerwald. Deshalb konnten sie aber auch in Wien bleiben, arbeiten und sich heimisch fühlen, denn …
Mehr: Wien | LeseprobeKriege gehören ins Museum! Aber wie? | Leseprobe
Der Werbeslogan »Kriege gehören ins Museum« klingt zwar gut, wurde aber am HGM fatalerweise bitterernst genommen: das Museum als Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln gewissermaßen. Waffen und Kriegsgerät, Uniformen und Orden wurden einfach ins Museum gestellt, als ob sich …
Mehr: Kriege gehören ins Museum! Aber wie? | Leseprobe