Ein halbes Jahrhundert ist es mittlerweile her, dass der erste Mensch den Mond betreten hat: Am Sonntag vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, erreichte die Apollo 11 ihr Ziel und machte den US-Amerikaner Neil Armstrong zum ersten Mann am Mond. Seine berühmten Worte »ein kleiner Schritt für den Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit« sind wohl allseits bekannt – nur wenige wissen allerdings von Armstrongs Versprecher, der in seinem Schrank verloren gegangenen Kamera und der Tatsache, dass das einzige Foto Armstrongs am Mond eigentlich nicht mehr als ein Spiegelselfie ist:
Fotos am Mond
Am 21. Juli 1969 sollte es endlich so weit sein: Buzz Aldrin würde als erster Mensch den Mond betreten. Wie, aber das war doch Neil Armstrong? Ja, aber ursprünglich hatte die NASA festgelegt, dass Aldrin als Pilot der Mondfähre der Apollo 11 als erster den Erdtrabanten betreten sollte. Später entschied sich die amerikanische Raumfahrtbehörde allerdings um und ließ den Kommandanten Neil Armstrong den historischen Schritt tun.
Aldrin selbst erklärte die Entscheidung 40 Jahre später damit, dass sich seine depressive Mutter kurz vor der Mission umgebracht hatte. »Sie hatte Angst vor der Öffentlichkeit, vor dem Trubel, der nach der Mondlandung über uns hereinbrechen würde. Die Wahrheit war: Ich wollte da nicht als Erster hinaus.« So wird er jedenfalls im Manager Magazin (5. August 2010) zitiert.
Aldrin akzeptierte die Entscheidung. Er muss aber wohl doch im Stillen mit seinem Schicksal gehadert haben. Als auf der Erde der Fotoapparat vom Mondflug ausgewertet wurde, stellten die NASA-Leute erstaunt fest: Aldrin hatte keine Bilder von Armstrong gemacht. Nur ein einziges Foto zeigte den berühmten Astronauten, wie er sich in Aldrins Helmvisier spiegelt.
Wirklich glücklich gemacht hat ihn diese Racheaktion nicht. Aldrin verfiel nach der Rückkehr vom Mond in Depressionen und wurde alkoholkrank. Eine Pionierleistung war ihm allerdings dennoch nicht mehr zu nehmen: Er war der erste Mensch, der auf einem Foto auf dem Mond zu sehen ist.*
Diese und viele mehr Geschichten finden sich in Houston, wir haben ein Problem von Ulrike Schmitzer und Martin Thomas Pesl. In ihrer Chronologie der Raumfahrtgeschichte versammelt das Duo eine Vielzahl von Kuriositäten zum Weltall und erzählt von griechischen Heldenfiguren, dem Sandmännchen und Klingonen; von Katzen, Hunden und Affen im Weltall (mehr dazu »hier) bis hin zu aktuellen Geschichten von Astronauten mit kleptomanischen Zügen, Klempnern im All und der ersten Espressomaschine auf der Raumstation ISS (eine Leseprobe dazu gibt’s »hier).
Im Roman Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt über den Traum vom Weltall inkludiert Ulrike Schmitzer ein Lexikon der Astronautenfehler. Auch darin ist über Neil Armstrong, Buzz Aldrin und viele weitere Pannen und Missgeschicke von Astro- und Kosmonaut_innen zu lesen, datiert sowohl vor als auch nach der berühmten ersten Mondlandung.
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